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Meine Gedichte

( Cornelia Warnke )

 
 

Inhaltsverzeichnis

Ich liebe Dich
Die Tür
Freiheit, die ich meine
Der Verschollene
Wahn - (witzig)
Balin - Saga
Wenn zwei sich streiten
Heldenepos
Erkenne die Zeichen der Zeit
Seelenkosmos
Zeitübel - Mehrklassendenken
Anfang und Ende
Eine Nacht voller Möglichkeiten
Die Ballade vom Stuhl
Die Verwandlung
Die Alleinunterhalterin
Das Bild
Wo die Liebe hinfällt
Der geliebte Politiker
Reden ist Silber - Fragen ist Gold
Liebeserklärung an ein Kernkraftwerk
Die Promenadenmischung
Die Umwelt und wir
Die Legende vom Ritter Kunibert
Ich schaue hoch zu den Wolken
Fragen an Amerika
Ruf in der Unendlichkeit
Jemischtet
Liebeserklärung an eine Stadt
Lebensgesetze
Leben - (dig)
von wixern und spacken

 
 

Ich liebe dich

Unendlich lange graue Tage
Triste Einsamkeit und Leere
Wo bist du
Mein Herzblut und Leben

Ich wanderte durch diese Welt
Ein einziges Ziel vor Augen
Ich suchte dich
Du, die meine Träume füllt

Halt ich dich endlich
Bin ich erfüllt mit Leben
Mein Herz ist voll Liebe
Zu dir

Frei wie ein Vogel
Eins mit dem Universum
In deiner strahlenden Anmut
Mich liebestoll badend

Du mein Alles
Laß uns
Den süßen Becher der Liebe
Bis zur Neige leeren

Sekundengleich in der Ewigkeit
 
 


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Das Bild

Ein Bild hing schief an einer Wand
Es hatte ein Problem
Man hat sein Schiefsein nicht erkannt
Das Bild hing unbequem

Ein Bub kam da an ihm vorbei
Und gab ihm einen Schubs
Nun hängt es schief auf Seite zwei
Und braucht nen neuen Stups


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Die Tür

Es war ne Tür aus Eichenholz
Die war sehr schwer, stabil, massiv
Sie war auf ihren Stammbaum stolz
Und dies Gefühl war tief

Von beiden Seiten reich geschnitzt
Sie pendelt hin und her
Damit mal hier, mal da was blitzt
Ja, eitel war sie sehr

Doch eines Tages unverhofft
Da brannte es im Haus
Im Nu war sie im Rauch verpufft
Da war es mit ihr aus


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Wo die Liebe hinfällt

Ein Telefon, das rot gewandet
Steht neben einem Abreißblock

Wo ist dies Telefon gestrandet
Das einst auf einem Tisch barock

Kokett sich ließ aufs Flirten ein
Mit einem Kelch, der kostbar

Bis obenhin mit Wein
Natürlich nur vom Feinsten war

Der Kelch, der auch nicht abgeneigt
Das Telefon umschmeichelte

Hat sein Intresse ihm gezeigt
Indem ers zärtlich streichelte

Das Telefon nun liebestoll
Rieb sich am Kelchglasstiel

Der Kelch, der bis zum Rande voll
Drauf auf sein Schätzchen fiel

Der Wein, der funkelnd, rubinhaft
Den Kelch bis oben füllte

War wirklich edler Rebensaft
Dochs Telefon er killte

So kam es fort vom Tisch barock
Auf ewiglich in Schande

Steht nun bei einem Abreißblock
Und knüpft dort neue Bande


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Freiheit, die ich meine

Neulich sitze ich in der U-Bahn
So ganz gemütlich

Mir gegenüber zwei Typen
Beide vertieft im Gespräch

Sagt der Bärtige:

Hast Du schon gehört?

Schaut ihn sein Kumpel an:

Was?

Na, Strauß wird Bundeskanzler!

Großes Achselzucken:

Ja und ?

Was - Ja und ???!!!
Dann verlieren wir doch unsre Freiheit !

Welche Freiheit ???

Verstehen Sie das ?


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Der geliebte Politiker

Nun, ich sage es immer wieder:

Politik ist etwas
Für Menschen, die gern im Dreck wühlen
Und dann die weiße Weste drüberziehn

Arrogante Eierköpfe mit weißem Kragen
Schmutzigem Hintern
Und dreckiger Gesinnung

Menschen, so recht nach Gottes Geschmack

Mit einem Wort - zum Kotzen


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Der Verschollene

Ein Regentropf am Fenster hängt
Voll Wehmut an den Himmel denkt

Dort war in einer Wolke er
Doch hier auf Erden hat ers schwer

Das Glas läßt ihn nach unten rollen
Seit der Zeit ist der Tropf verschollen


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Reden ist Silber - Fragen ist Gold

Was machen Schiffe, die ein Leck
Gluck gluck, schon sind sie weg

Was machen Menschen, die viel trinken
Sie sinken

Was macht ein Frosch in Prag
Quaak quaak

Was macht die Bombe mit Atom
So ziemlich alles, nur nicht Strom

Was macht der Hund, ders Beinchen hebt
Er tröpfelt, daß man sieht, er lebt

Was macht man mit dem, der so fragt
Am besten ists, man ihn fortjagt

Doch Fragen - merke Dir - mein Kind
Die Würze unsrer Klugheit sind

Drum frage stets, mal dies - mal das
Und Du wirst sehen, es macht Spaß


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Wahn - ( witzig )

Zwei Fische schwimmen noch im Rhein
Der eine groß, der Andre klein

Da spricht der Große zu dem Kleinen:

Kennst Du den Witz vom Rhein, dem Reinen?

Darauf der Kleine spricht ganz keck:

Na klar, bald sind wir beide auch noch weg !


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Liebeserklärung an ein Kernkraftwerk

Strahle, liebes Kernkraftwerk
Strahle doch recht stark
Bald sind wir alle unterm Berg
Doch hart ist unsre Mark

Strahle, liebes Kernkraftwerk
Verstrahle unser Brot
Ich stifte einen Strahlenzwerg
Denn morgen bin ich tot

Strahle, liebes Kernkraftwerk
Die ganze Welt strahlt mit
Denn strahlen, das ist Deine Stärk
Der größte Strahlenhit


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Balin - Saga

Venedich an dea Spree
Det is det Wort dea Stunde
Jelobt bis üban Klee
Bist du in alla Munde

Doch bloß nich richtich kicken
Jeh janich hintert Haus
Denn läßtda jleich vaschicken
Denn is der Ofen aus

Wat machen unsre Bonzen
Aus unsra Stadt Balin
Die ruppen alle Flanzen
Vanichten allet Jrün

Und kiekste bei de Armen
Da schämstda fürchterlich
Füa die jibts keen Erbarmen
Die läßt man schön im Stich

Politika von Herzen
Det sind die meisten wohl
Da kannste een druff ferzen
Jenau wie uffn Kohl

Da wird sich nischt dran ändern
Die Zottels sind so satt
Det wird so weitaschlendan
Bis allet is kaputt


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Die Promenadenmischung

Det war mal een Straßenköta
In unsra Stadt Balin

Een richtja Schwerenöta
Bloß wußta nich wohin

Zwar kennta viele Stellen
Wot wat zu freesen jibt

Wirta awischt, jibts Schellen
Krichta det Fell vahiebt

Doch wat een rechta Hella
Dea kennt ne Menge Tricks

Dea kommt ooch durchn Kella
Da kennta reinwech nix

Ea schlächt sich voll den Magen
Mit Braten und mit Wurscht

Denn trinkta mit Behagen
Noch Wein und löscht den Durscht

Nach alta Hundesitte
Bezeuchta seinen Dank

Lecht Kacke in die Mitte
Bepinkelt denn die Bank

Denn wieda uffde Straße
Da jehts von vorne los

Ea is keen Hund von Rasse
Ansonsten issa jroßß...


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Wenn zwei sich streiten

Det liecht wat in de Panke
Een Stück vom Sesselbeen
Karl hattet in de Pranke
Dea Justav fandts nich schön

Die beeden hatten Zopp
Um Müllas kleene Trude
Karl haut ihm uffn Kopp
Det Been aus seina Bude

Nu wart der Justav sauer
Jeht an den Kerl eng ran
Du olla Weibaklauer
Dir klopp ick uffn Zahn

Janz eng umschlungen beede
So rollen se umhea
Wat sind die beeden blöde
Füa Trude son Malör

Bis uff de Straße kloppn
Und haun se uff sich ein
Doch Trude tut se foppen
Se jeht mit Zockahein

Am Jitta von de Panke
Da stehn die beeden nu
Det Been flicht in de Panke
Und beede kicken zu


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Die Umwelt und wir

 


 

Kuddel sitzt in seinem Boot
Mit der Angel in der Hand
Hier schlägt er die Zeit nun tot
Auf dem Wasser statt an Land

Plötzlich zuckt sein Schwimmer munter
Unser Kuddel guckt verdutzt
Da - jetzt geht er sogar unter
In dem Wasser, das verschmutzt

Kuddel wundert sich gar mächtig
Hier ein Fisch - in diesem See
Mannomann, das ist verdächtig
Kuddel spuckt erst mal nach Lee

Dann zieht er an seiner Rute
Stück für Stück die Sehne ein
Ganz verdutzt guckt er, der Gute
Mensch, ich bin doch nicht am Rhein

Dreißig Kilo PVCe
Und ein Eimer Chlorbenzol
Hat am Haken er - oh je
Darauf einen Alkohol

Kuddel schmeißt rasch die Chemie
Über Bord ins tiefe Naß
Meckert über Industrie
Welch ein Sturm im Wasserglas

Unser Kuddel Daddeldu
Macht die gleichen Fehler
So wie ich und du
Ein echter Umweltquäler


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Heldenepos

Komm gib mir deinen Segen
So spricht der edle Degen
Zu seinem Feldkaplan
Als sich die Feinde nahn

Das Schwert aus seiner Scheide fährt
So manch berühmten Sattel leert
Die Schilde brechen zwei in Stücken
Ins Heer der Heiden schlägt er Lücken

Die zahlens ihm mit gleichem Gelde
Manch edler Ritter bleibt im Felde
Doch Nothard, edles Odinblod
Schlägt viele Feinde wund und tot

Da bricht ein Zagen an beim Heere
So mancher Recke läßt die Ehre
Gar glimpflich räumet er das Feld
Allein bleibt Nothard - Kriegerheld

Er fühlt in sich ein heilig Feuer
Nie lahmt der Arm und ungeheuer
Scheint seine Kampfeskraft zu sein
Zum Schluß kämpft er im Feld allein

Kein Feind, der noch zu Pferde sitzt
Kein feindlich Schwert, das ihn anblitzt
In weiter Fern nur Reiterstaub

Das ist der Feind, der mit Verlaub
Dem edlen Held entronnen
Der diese Schlacht gewonnen

Der Boden weich von rotem Blut
Fragt nicht nach böe oder gut
Er nimmt die Leiber, die einst Feind
In seinen Schoß - im Tod geeint


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Die Legende vom Ritter Kunibert


(Heldenepos für arme Leute)

Kommt Leute, seht den Ritter Kunibert
Der heut den ganzen Tag war hoch zu Pferd

Er schlug die Räubersleut schnell in die Flucht
Die rannten vor Panik in die Sackgassenschlucht

Er hinterher und mit blitzendem Schwert
Keinen Räuber ließ er unversehrt

Der Rest der Räuber bat um Gnade ihn
Da ließ Kunibert sie großmütig ziehn

Nun ist er zurück, mit nem Sack voll Gold
Den gaben ihm die Räuber ganz ungewollt

Gar fein ist des Ritters Lebensart
Er gab das Gold denen, die nichts gespart

Was gab es um Kunibert für ein Hallo
Die Ärmsten der Armen umarmten ihn froh

Doch Ritter Kunibert, edler Degen
Ward in seiner Rüstung ganz menschlich verlegen

Gott zum Gruß und Hallo ihr Leut
Die Bekanntschaft mit euch hat mich ehrlich gefreut

So spricht er und wendet den Rappen geschwind
Trabt an im Galopp und ist weg wie der Wind

Brunhilda schaut schmachtend dem Tapferen nach
Stark ist ihre Liebe und macht sie doch schwach

Gefühle ganz zarte, bewegen ihr Herz
Darin ist schneidender Liebesschmerz

Auch Kunibert, der Edelsten einer
Liebt Brunhilda, wie sonst keiner

Er denkt an sie zu jeder Stunde
Die mit den Göttern der Schönheit im Bunde

Und streitet der Ritter mit Schwert und Lanze
Er kämpft nur für sie und geht aufs Ganze

So rinnt sie dahin, die kostbare Zeit
Der Weg zu Brunhild ist dornig und weit

Doch alle Mühsal und auch Tücken
Können Kunibert nicht erschrecken

Voll Tatendrang stürmt er einher
Macht seinen Feinden das Leben schwer

Stürzt sich auf sie voll Kampfeslust
Brunhildas Pfeil in seiner Brust

Zehn Jahre weg voll Kampf und Schweiß
Brunhildas Haare sind nun weiß

Auch Kunibert, einst blonde Haare
Ist stark ergraut im Lauf der Jahre

Doch Kraft und Liebe stark wie eh
Weiht Kunibert nur seiner Fee

Heut ist er ganz in ihrer Nähe
Und wünscht sich, daß er sie gleich sehe

Brunhilda, fühlst du nicht ein Rühren
Du mußt doch meine Nähe spüren

So spricht der Reiter im Geheimen
Was mag sich wohl auf das Wort reimen

Brunhilda, sehnsuchtskrank im Leben
Hat in der Brust ein starkes Beben

Oh Liebster mein, was fühl ich da
Du scheinst mir plötzlich furchtbar nah

Laß warten mich nicht länger mehr
Ohn dich fällt mir das Atmen schwer

Und stützt mit liebeskranker Hand
Sich zitternd an des Schlosses Wand

Da eilt die Mutter hin geschwind
Was ist mit dir, mein liebes Kind

Ist deine Liebe denn so groß
Daß du nicht glücklich wirst im Schloß

Brunhilda seufzet Weh und Ach
Oh Mutter, was bin ich so schwach

Dem Kunibert vom edlen Blute
Möchte ich sein eine gute Stute

Und wischt zart eine Träne fort
Spricht fortan mehr kein einzig Wort

Da naht ihr Kunibert geschwind
Wo bist du Brunhild, liebes Kind

In meiner Brust tobt wilder Schmerz
Die Lieb zu dir zerreißt mein Herz

Oh Mägdelein, du süßer Schatz
Zu Ende sei die wilde Hatz

Wir beide wollen uns jetzt einen
Anstatt getrennt vor Liebe weinen

So spricht der Held mit vollem Charme
Nimmt seine Göttin in den Arm

Derweilen tönen Glocken leise

Das ist das Ende dieser Reise...


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Erkenne die Zeichen der Zeit


(Politdrama)

Es ist eine Zeit herangebrochen
Die vielen, die heute noch blind
Ein Leid zufügen wird

Es hat sich noch nicht herumgesprochen
Daß Terroristengesetze für alle sind

Che auf dem T-Shirt
Kann heute schon zur Verhaftung führen
Und ist er sauer auf dich, dein Wirt
Kannst du als Sympathisant
Nicht nur die Wohnung verlieren

Überhaupt - die Sympathisanten
Das Schlagwort bestimmter Kreise
Viele, die Linke einst kannten
Sind aus Angst heute leise

Zeit, die du dich human nennst
Staat eiserner Demokratie
Bürger, der du deine Freiheit verpennst
Wach endlich auf und kämpfe für sie

Entmündigter, benutz deinen Kopf
Durchschaue das Lügennetz
Packe das Übel am Schopf
Und ändere das Gesetz


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Ich schaue hoch zu den Wolken

Ich schaue hoch zu den Wolken
Die windzerzaust
Ein lustiges Spiel miteinander treiben

Wie sie zärtlich aneinander sich reiben
Sich plötzlich hochauftürmend
In scheinbarem Ernst

Voneinander Abstand nehmen
Um Augenblicke später
Im koketten Spiel
Sich erneut zu vereinen

Ich schaue hoch zu den Wolken
Die hoch droben
Mir ein Abbild scheinen

Von tieferen Schichten
Die erdhaft gebunden
Und doch so ähnlich

Ich schaue hoch zu den Wolken
Die ob der Vielzahl ihrer Gebilde
Meiner Phantasie
Fortwährende Nahrung bieten

Die mich forttragen
Auf sammetweichen Polstern
Fern der Realität
In eine Welt
Die nur für mich geschaffen

Ich schaue hoch zu den Wolken
Und - ich erkenne mich selbst


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Seelenkosmos

Lausche den Klängen
Ohne sie zu verurteilen

Höre mit der Seele
Die Melodie des Lebens

Wanderer zwischen den Welten
Universaler Geist ohne Ende

Staubkorn in der Unendlichkeit
Deine Kraft heißt Leben

Spüre die Energie des Körpers
Ertaste die innere Spur

Fühle die Spannung in dir
Lenke dein Bewußtsein auf Hara

Denn alles Leben
Fließt zur Mitte


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Fragen an Amerika

Dammt ver ist da
Mit phonetischer Stärke
In USA
Am Werke

Ist´s der Indianer
Großer Bär
Ein Franziskaner
Oder wer

Machen Neger wieder
Außer Kinder
Protestlieder
Diese Sünder

Sind Rote
Auf Raten
Bald erste Tote
In den Staaten

Sind Puritaner
Auf dem Lande
Für Amerikaner
Eine Schande

Ist das Ziel
Der Menschenmasse
Nicht sehr viel
Nur Wechselklasse

Gibt es überhaupt
Noch Menschlichkeit
Ist sie erlaubt
Gibt´s darüber Streit

Wer zählt die Fragen
Die Menschen heut stellen
Wer kann was sagen
Und wo sind die Quellen...


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Zeitübel - Mehrklassendenken

Ein jeder Tag
Mit seinen 24 Stunden
Ist Schöpfung
Und Politik - gleichermaßen

Nur Gleiche sind
Einander verbunden
Die andersartigen
Sortiert man nach Klassen

Da sind die Menschen
Die für andere schaffen
Dann gibt´s da noch
Die nicht Angepaßten

Für die erste Sorte
Braucht man noch keine Waffen
Doch die anderen
Das sind die Verhaßten

Verachtung für alle
Die tagtäglich schuften
Und brennender Haß
Dem denkenden Handeln

Man fühlt sich verbunden
Den Gleichen, den duften
Mit denen ist´s schön
Im Paradiese zu wandeln

Dereinst wenn die Erde
Nur Gleiche noch trägt
Steht fragend im Raume
Die Zweitklassigkeit

Wer von den Gleichen
Hinunter nun geht
Zu sichern den Standard
Mit niederer Arbeit

Und findet sich unter
Den Snobs kein Vertreter
Der freiwillig
Von der Kaste sich trennt

Dann gibt es für alle
Mit Gewißheit kein später
Weil das Überleben
Solch Denken nicht kennt


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Ruf in der Unendlichkeit

Meditiere in schweigender Ruh
Deine Mitte ist Hara
Höre dem Schweigen gut zu
Kosmischer Gleichklangbewahrer

Mater, die weibliche Zeugung
Wiedergeburt im Kosmos
Mysterium ohne Beugung
Ask wirf dein Schicksalslos

Bezwinger der Naturgewalten
Somnambul verbundenes Ich
Laß uns´re Feuer nicht erkalten
Beschütze uns ewiglich


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Anfang und Ende

Fürchte nicht den Tod
Er kann dich nicht töten
Zeus der Sonnengott
Zu ihm mußt du beten

Siegrune der Wiedergeburt - Tau
Sonnenkampf führender Teut
Anfang und Ende in Blau
Bedache das Seil noch heut

Deckend fähige Tat
Allmächtiger, führender Fa
Gib deinen Mannen guten Rat
Sei für sie bedachend da


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Jemischtet

Dreißich Männa lachen laut
Det et eenen niedahaut

Dea Publizist, dea Redaktör
Die schreiben üba det Malör

Während Nutten in de Betten liejen
Piloten ihr´n Einsatz fliejen

De Obrichkeit vateilt heut Fähnchen
Knutscht Kinda, schüttelt ihre Händchen

De Satten und de Fetten
Vadrängen de Adretten

Wea boshaft, zynisch und ooch schlecht
Dem kommt det Verslein grade recht

Et kündigt an det frohe Aus
Ick bitt den Leser um Applaus


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Eine Nacht voller Möglichkeiten

Schlurfend jehen Schritte
Durch de dunkle Stadt
Zweete kommen, dritte
Jemeinschaftlicha Skat

Im Park uff eener Bank
Da sitzt een Liebespaar
Ea hochjewachsen, schlank
Und sie hat blondet Haar

Een Kata maunzt jar friedlich
Nach seina Katzenfrau
Die beeden untaschiedlich
Die zart und ea so rauh

Det Weltenrad det dreht
Sich ohne Untalaß
Det is noch nich zu spät
Dazu macht´s zuviel Spaß


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Liebeserklärung an eine Stadt

Balin, du bist ne Reise wert
Ja, diesa Spruch is richtig

Wea niemals nach Balin hinfährt
Für den is det nich wichtig

Wer eenmal war in uns´ra Stadt
Dea lernt det Leben kennen

Weila vom Leben noch wat hat
Und muß nich danach rennen


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Die Ballade vom Stuhl

Still und stumm steht er rum
Der Stuhl
Mit der Zeit wird´s ihm zu dumm
Denn dieser Stuhl ist  -  cool

Mit einem scharfen Blick
Fixiert er weiße Wand
Die zahlt es ihm zurück
Starrt an ihn ungalant

Mit leise knarrender Stimme
Ergreift der Stuhl nun das Wort
Du weiße Wand, du schlimme
Geh aus meinem Auge  -  hinfort

Die Wand mit sattem Behagen
Erfreut sich an Stuhlen´s Pein
Macht extra, um diesen zu plagen
Für ihn sich recht fein

Der Stuhl erbebt voller Grausen
Du weiße Wand machst mich blind
Möchte ein Pinsel nur drüber sausen
Wie ein farbiger Malerwind

Doch die Wand steht starr, festgemauert
Zeigt ihr weißes, kaltes Gesicht
Während der Stuhl nur drauf lauert
Daß sie zusammenbricht

So stehen die beiden noch heute
Und starren verbissen sich an
Die Wand wird des Schwammes Beute
Beim Stuhl ist der Holzwurm dran


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Lebensgesetze

Dunkle Schatten, tiefe Trauer
Sachte fällt der Regen
Ich steh an der Friedhofsmauer
Kann mich nicht bewegen

Irgendwo schrillt laut ein Wagen
Draußen im Verkehr
Legt sich schwer mir auf den Magen
Dringt in mein Gehör

Endlich löst sich die Erstarrung
Ich kann wieder geh´n
Ist für mich wie Offenbarung
Leben ist doch schön

Regeln, die der Mensch geschaffen
Gelten nichts im Menschen drin
Dort ist Sehnen - Trauer - Hoffen
Da kommt kein Gesetz je hin

Denkt der Mensch, es geht nicht weiter
Zieht er die Bilanz
Steht am Ende seiner Leiter
Rüstet sich zum letzten Tanz

Macht zuletzt doch eine Wendung
Ändert sich sein Sinn
Ist jetzt wieder voll auf Sendung
Gibt sich neuem Leben hin


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Die Verwandlung

In einem Schrank, der dunkelbraun
Da hängt ein alter Pelz im Eck
Ihn trugen einst die schönsten Frau´n
Heut bleibt er im Versteck

Der Rücken schäbig - abgeledert
So hängt er vor sich hin
Das Futter ist total zerfledert
Drum bleibt im Schrank er ewig drin

Hier träumt er still von alten Zeiten
Wie schön und edel er einst war
Da holt man ihn zum Umarbeiten
Aus ihm wird nun ein Handschuhpaar

Verjüngt und nun um vieles kleiner
Kommt er in eine and´re Welt
Hier sieht er alles allgemeiner
Sich in der Rolle neu gefällt

So ist sie nun, die Weltgeschichte
Nicht alles Alte ist nur Schrott
Drum wäge ab und dann erst richte
Sei weise wie der liebe Gott


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Leben  -  ( dig )

Wolkenfetzen am Firmament
Lustig springende Schäfchen
Im Angesicht gleißender Sonne
Ein leises Raunen im Gezweig
Der knorrigen Eiche

Weißblauer Himmel
Erdhaft verbundene Farbsymphonie
Meinem Auge
In strahlendem Glanz darbietend

Spöttischem Gelächter gleich
Der Ruf eines
Sich auf leichten Schwingen
In den Himmel schraubenden Vogels

Von ferne das Klappern der Takelage
Eines in leichter Dünung
Schwankenden Bootes

Ein Summen und Surren
Um mich herum
Verkörperte Natur

Ich stehe und schaue
Schmecke und fühle das Leben
In mir
Grenzenloses Lustgefühl
Nimmt mir den Atem

Die Arme weit gestreckt
Grüße ich das Leben


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Die Alleinunterhalterin

Es sitzt ein Girl auf ihrem Stietz
Die ist auf Annabell ganz spitz
Doch diese, statt sie zu verwöhnen
Hat auf den Lippen nur ein Gähnen

Das reißt die Maid von ihrem Hocker
Dies Gähnen ist für sie ein Schocker
Sie ist bedient und zahlt die Runde
Wankt heim nach Haus zu früher Stunde

Hier legt sie sich ins warme Bett
Und findet - es ist auch ganz nett


 


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von wixern und spacken

hey, du hast wohl wen am hacken
irgend so nen schwulen spacken
schmeiss den typ doch in den mixer
schau ihn an - ein krasser wixer
gibt statt blumen blöde sprüche
ist ein spast voller gerüche
schmeiss ihn endlich aus dem haus
und sei wieder meine maus
ich tu schon die arbeit schwänzen
ginge lieber mit dir dancen
würd dich lieben orgiastisch
doch du magst es wohl nur spastisch
zieh nen coolen fummel an
und dann häng dich an mich ran
wenn wir dann die disse entern
lassen wir die stimmung kentern
machen da ein riesenfass
spritzen leute mit coke nass
und bei jedem lieblingshit
singen lauthals wir zwei mit
und dann ziehen wir ne tüte
`türlich allerbeste güte
und moral - scheiss mir egal
wichtig ist korreckte material
deiner hat´n schamhaar, das
ziemlich winzig, ist doch krass
will er damit mäuse ficken
oder nur die läuse spicken
sehe ich auf deine hupen
um dich rum nur schwuchteln, pupen
mache ich kein langen zeck
hole dich da sofort weg
und dann haben wir ein leben
ich will dir da alles geben
liebe dich schon früh am morgen
tu´s dir mittags auch besorgen
und am abend dann beim tuscheln
können wir gemütlich kuscheln
jeder tag ein bunter reigen
wo wir beide uns besteigen
lassen nicht ein schwein ins haus
damit ist die story aus


 


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