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Noch mehr Gedichte II

( Cornelia Warnke )
 

 
 

Inhaltsverzeichnis

   
mein deja vu
Die leere Zeit
Zerplatzte Seifenblasen
Die Zeit nach Bagdad
Das Land der Analphabeten
Von der Hölle zum Himmel
ein "nützliches" versehen
Blutige Freiheit
Dankgebet einer ...
Mein Freund der Tod
Hunderttausend Meilen
Gott mit Uns
Liebe und Tod
die reise zum ich
In der Leere liegt ...
Ich vermisse Dich
wann
Menschsein
Der freie Fall
Wer oder was bist du
Schattenwelt
Freunde
Hilflos
Berliner Flair
in another time
das puzzle des lebens
  Der Durchbruch
Das Staubkorn
Seelenkosmos
Spiel ohne Sieger
Demokratie in kleiner Münze
kryptisch
Neubeginn
168 Stunden oder...
japanisch - quer gedacht
under friendly fire
vorurteile
Der Wachtraum
Am Strand im ...
Die Erkenntnis
Die lange Reise
Fragen über Fragen
Das Spielerische ...
Wer braucht schon...
Jeder Abschied ist ein Tod
Liebesfolter
Grossstadtdilemma
Ein seltsamer Morgen
Das Geländer*
in another time
Gott mit uns
Gott - Allah Allah - Gott?
     

 
 

mein deja vu

der tag geschaut im seelentief
dem dunkel inn´rer welten
wo hell und dunkel konjunktiv
sich miteinander mählten

der tag verfinstert sein gesicht
ob depressiver tiefen
gelingen will ein lächeln nicht
ob auch die engel riefen

der tag geschaut im seelentief
ich tipp auf deja vu
erwachte immer, als ich schlief
desselben tages früh

c.w. 22.2.2004

 


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Der Durchbruch

wetter und gedanken trüb
nichts ist, wie es soll
hab mich selber nicht mehr lieb
hab die "schnauze" voll

alles, was ich denk und tu
alles, was ich sage
stopft den kopf mir noch mehr zu
dazu keine frage

wolken tief am firmament
innen und auch aussen
depressionen ungehemmt
tief im innern hausen

kein update, das mich befreit
kein reset der psyche
weiter geht es mit dem leid
da bleiben nur noch flüche

doch dann kommt ein sonnenstrahl
bricht die dunklen zonen
aufwärts geht´s mit der moral
das muss man belohnen

tu dir selbst was gutes an
nach den miesen zeiten
hast durchbrochen du den bann
lass vom "ich" dich leiten

-cornelia warnke-

 


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Die leere Zeit

Lange Zeit der Leere
Sehnsucht, die das Herz zerreisst
im Denken nur Misere
an der man sich den Zahn ausbeisst

Die Zeit geht hin im Überfluss
es fliessen heisse Tränen
ist oder doch nicht mit ihr Schluss
für Trauer gibt´s kein Schämen

Kein Ruf, kein Brief, nur leere Zeit
und Schmerzen tief im Innern
ich machte Fehler, tut mir leid
versuch mich zu erinnern

Die Zeit heilt alle Wunden
so wurde mir gesagt
doch weint ich viele Stunden
denn ich war so verzagt

Mein Geist schrie voller Schmerzen
ich war nicht mehr bei mir
hatt dich in meinem Herzen
drum hiess es auch nur "Wir"

Mein Brief, der dich erreichte
persönlich und im Herz
darinnen meine Beichte
das Ganze war kein Scherz

Dann deine Post wie Flieder
mein Herz schrie auf vor Glück
ich wünsche mir nie wieder
die leere Zeit zurück

(dizius)

Das Staubkorn

Ein Staubkorn hing an einer Wand
und sah mich rücklings liegen
hat seine Chance gleich erkannt
fing an, zu mir zu fliegen

Stürzt sich auf meine Nase
die gastergeben offen
das ist die erste Phase
und ich bin da betroffen

Schon juckt und zwickt es tränenreich
das Staubkorn kichert leise
ich pruste und ich niese gleich
da sagt das Staubkorn; “Scheiße”

Mit zehn Atü hinausgepustet
zum Fenster raus und in die Luft
ich hab dem Staubkorn was gehustet
da draußen es im Wind verpufft

-diz-

 


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Zerplatzte Seifenblasen

Fetzen von Musik

Stakkato im Baß
der melancholische Strich
im Weinen der Zigeunergeige
herabstürzende Gefühle
ohnmächtigen Schmerzes

Den Tränen lauschend
die mit melodischem Pling
dem steinernen Boden
schmerzhafter Öde
ihr Kommen zeigen

Zerplatzend im Aufprall
gleich bunten Träumen
Seifenblasen entstiegen
hinuntergespült in die Kloake
irdischen Vergessens

(dizius)

Seelenkosmos

Lausche den Klängen
Ohne sie zu verurteilen

Höre mit der Seele
Die Melodie des Lebens

Wanderer zwischen den Welten
Universaler Geist ohne Ende

Staubkorn in der Unendlichkeit
Deine Kraft heißt Leben

Spüre die Energie des Körpers
Ertaste die innere Spur

Fühle die Spannung in dir
Lenke dein Bewußtsein auf Hara

Denn alles Leben Fließt zur Mitte

-diz-

 


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Die Zeit nach Bagdad

Also - nun ist Bagdad und damit der Irak befreit!
Amerikaner schicken ihre bezahlten Claqueure
vor die Kameras der Welt - jedenfalls für kurze Zeit
denn später wollen sie statt Kameras nur Medienleere

Der Krieg, das ist ja wohl allen klar
wird jetzt Kirkut und Tikrit befrieden
embedded agents werden berichten vom historischen Jahr
und inzwischen sind im Land noch mehr Kinder verschieden

Ein amerikanischer General voller Stolz
würde in Damaskus keinen Cent mehr investieren
dabei klopft er puppig hölzern auf Holz
und meint, in Syrien würde bald die Hölle einfrieren

Und die Kurden, die stolz die Stadt genommen
die schon seit Jahrhunderten ihr Domizil?
Gerade haben wir doch von den Amis vernommen
Kirkut für die Kurden sei ein wenig zuviel

So werden sie wieder vom Ami beschissen
nur das es diesmal kein Nervengas gibt
die Macht des Öls läßt die Kurden sanft wissen
das Papa Bush seine Türken immer noch liebt

Und weiter geht’s mit patriotischem Gefühl
Amerikas Rüstungsindustrie macht Überstunden
im Irak noch Krieg und Syrien das Ziel
so kommen die Mörder gut über die Runden

Die Welt indessen hat sich gewendet
sie findet es toll, daß Saddam nicht mehr
Frau Merkel bestimmt schon Grüße sendet
sie weiß ganz genau, Bush liebt sie so sehr

Der große Bruder, die Welt umarmend
erdrückt die Menschen mit göttlicher Macht
hält ein, sich dieser Frau erbarmend
und führt sie sanft zur politischen Macht

Derweil - damit Gefangene sich nicht verletzen
in der brütenden Hitze des Wüstensandes
zieren Plastiksäcke ihre Köpfe, was sie sehr schätzen
das ist sozusagen eine Spezialität des Landes

Bei vierzig Grad in freier Natur
das sollte man vielleicht auch mal sagen
herrscht unter den Säcken die Hölle pur
doch hörte ich bisher niemand danach fragen

Doch eins ist gewiß und es geht schon los
amerikanische Irakis geleitet vom CIA
machen sich als Neue im Lande schon groß
doch Demokratie für alle - das wird nix, nee

cornelia warnke 11.04.2003

(ein krieg noch nicht beendet, da sprach das pentagon und bush bereits davon, dem iran und syrien eine "lehre" zu erteilen, dafür, dass sie angeblich den irakis indirekt geholfen hätten. na ja, verständlich, wenn man weiss, dass die ölmultis hinter den kriegen stecken. früher war es die "united fruit company" in südamerika, die dem cia und einigen amerikanischen multis gehörte und im auftrag der amerikanischen regierung demokratische kräfte in den von amerika goutierten diktaturen ermorden liessen. der weltpolizist amerika also nicht besser, als ein stalinistisches mördersyndikat)

(dizius)

Spiel ohne Sieger

pong - ping - pong
peitschendes stakkato
da haimeng aus hongkong
hier aus japan der sato

table tennis vom feinsten
ein unblutiges gefecht
das spielen schon die kleinsten
und die spielen garnicht schlecht

ein hin- und hergeballer
die kugel springt auf den tisch
sato mit nem rückfaller
kriegt sie mit einem wisch

ein blinkender ball in der luft
dann abwehr von haimeng mit tücke
die leider harmlos verpufft
denn sato spielt gleich in die lücke

das spiel der beiden gleichauf
ein pünktchen noch fehlt zum sieg
das schicksal nimmt seinen lauf
in diesem tischtenniskrieg

wie beide nun springen und hechten
der ball ein flirrender fleck
die zwei im erbitterten fechten
doch plötzlich - der ball ist weg...

-diz-

 


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Das Land der Analphabeten

Deutsches Land, lieb Vaterland tief bist du gefallen Dichter werden hier verkannt Lesen liegt nicht allen

Im Land der Denker und Dichter und das ist nun garnicht gut üben sich viele als Buchstabenvernichter eine riesige Analphabetenflut

Die Dämme gebrochen kein Buch wird benutzt es wird nur noch gesprochen mit Papier wird geputzt

Denn was braucht man noch Lettern die zum Lesen animieren wenn die Schwestern und Vettern analphabetisch regieren

cornelia warnke 12.06.2003

(dieses gedicht habe ich geschrieben, als eine studie der bundesregierung veröffentlicht wurde, in dem sie mitteilte, es gäbe mehr als 4,5 millionen analphabeten in deutschland)

Demokratie in kleiner Münze

im amiland der führer spricht
die welt, die ist doch frei
den du gewählt, den mag ich nicht
drum schlag ich ihn zu brei

wie demokratisch abgestimmt
im rest der freien welt
wird vorher “bush-ig”eingetrimmt
denn freiheit, dass heisst geld

will sich ein führer da nicht fügen
der demokratisch ward gewählt
lässt ihn der “bush-man” sofort fliegen
weil weltweit nur der zaster zählt

wenn böse achsen sachte kreisen
juristen henkerträume haben
wirds zeit, die leute einzuweisen
damit sie sich an schocks erlaben

wenn partner russland-usa
beim liebesrausche sachte schnäbeln dann ist das supermafia
sie kann den rest der welt aushebeln

-diz-

 


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Von der Hölle zum Himmel

erst wenn der schmerz dich erreicht
mit voller wucht
du erkenntnis-durchweicht
steigst in deine psycho-gruft
siehst dort formen, die erschrecken
läufst auf wegen, die voll blut
fliehst vor geistern, die dich necken
krümmst dich vor der schwarzen wut

dann als embryo im dunkeln
wo die panik dich grell packt
spürst du teufel, die dich schunkeln
und du fühlst dich splitternackt
plötzlich dann ein jäh erwachen
helligkeit und warmes licht
zärtlichkeit in vielen sprachen
lächeln, daß den fluch zerbricht

nur ein schaudern bleibt noch übrig
frösteln macht dir gänsehaut
doch schon bald im zwiegespräch
bist du psychisch aufgebaut
läßt dich fallen in die liebe
deine sinne sind geschärft
folge diesem innern triebe
dann bist du nicht mehr entnervt

-psy-

Kryptisch

runen, zeichen, hieroglyphen
rätsel aus vergangner zeit
muss man stück für stück neu prüfen
das erfordert duldsamkeit

liegt nun das geheimnis offen
jedes zeichen ist geklärt
kann die menschheit nur noch hoffen
das enträtseln war es wert

ob ägyptisch, ob aztekisch
oder vom germanenkult
interpretationsgemisch
braucht beim tüfteln viel geduld

-diz-

 


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Ein "nützliches" Versehen

ein bus mit kindern und frauen
fährt durch das irakische land
aus den fenstern die kinder schauen
halten ängstlich sich an der hand

dort vorne im eigenen staat
in dem lande ihrer väter
der okkupant sperren errichtet hat
nicht für kinder, aber für attentäter

mit maschinengewehren die soldaten
wollten den bus stoppen an der sperre
doch noch bevor die menschen begriffen hatten
fielen kinder und frauen im feuer von la guerre

american headquarters new berichtet
und das ist fürwahr kein scherz
wir haben erfolgreich terroristen vernichtet
ein großes plus für den monat märz

als dann das “versehen” offenbar
legitimiert rumsfeld offiziell das töten
denn frauen und kinder, das ist klar
bringen sich durch ihr dasein von selbst in nöten

die moral bei diesem ganzen tun
und jetzt liebe leute, hört gut zu
laßt zivilisten im tode ruhn
denn amerika gewinnt das öl mit diesem coup

c.w. 3.04.2003

(man fand später heraus, dass die amerikanischen soldaten einfach überfordert waren. der hype um den terrorismus, bush der den irak falsch beschuldigte, mit al kaida unter einer decke zu stecken. die überzogenen meldungen von der bewaffnung, den massenvernichtungswaffen - wären sie gefunden worden, hätte man lesen können "made in usa" - und der angeblichen anzahl von irakischen elitesoldaten führten sicher auch mit dazu, dass die amis allein schon aus angst alles töteten, was ihnen vor den gewehrlauf kam)

-psy-

Neubeginn

der tag vergeht im gleichen trott
nur dunkel - hell sich wendet
zwar geht es hier nicht zum schafott
doch mancher geist verendet

wenn erst die schwermut dich befallen dir alles scheißegal
in deinem kopf die worte ballen und alle zeit wird dir zur qual

nun solltest du das schnittchen machen
ein strich, der deine tage zählt
denn einmal wirst du drüber lachen
obwohl dir jetzt das lachen fehlt

-psy-

 


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Blutige Freiheit

so viele menschenleben
amerika hat sie “befreit”
hat ihnen demokratie gegeben
und sie dem tode geweiht

die toten kinder danken
enthusiastisch dem präsident
während multis öl schon tanken
freuen sie sich vehement

der diktator ist gefallen(???!)
die ölfelder in sicherer hand
amerikas hymne hört man erschallen
doch tot und leer ist das land

die hoffnung eines ganzen landes
eine junge generation
liegt auf dem blutigen boden des sandes
dazu singt der wind kakophon

-psy-

168 Stunden oder...

eins komma zwei prozent
meiner zeit psychische betreuung
die nutze ich vehement
zur erbau- und erfreuung
wenn null komma sechs davon
mir leider abhanden
merk ich das schon
fühl meinen geist versanden
wenn man das beim namen nennt
sind null komma sechs plötzlich 50 prozent
und es könnte ja sein
die null komma sechs, die verblieben
so rede ich mir ein
werden vielleicht auch abgeschrieben

-psy-

 


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Dankgebet einer "befreiten" Bürgerin

o allah, du gütiger, sei gelobt
ich komme nun zu dir ins paradies
während in meinem land der krieg noch tobt
pflücke ich bei dir köstliche datteln süss

der amerikaner hat mich endlich “befreit”
mit hilfe seiner präzisen bombenlast
nun hab ich in freiheit viel zeit
bin zwar tot, doch ansonsten gefasst

auch meine kinder wurden in freiheit geschossen
und laufen mit mir über deine wiesen
inzwischen “befreien” die amis unverdrossen
meine freunde, indem sie auf sie schiessen

wenn dann der krieg das ende zeigt
“demokratisch frei” unser schönes land
gibt es keinen mehr, der sich vor dir neigt
denn unser volk ist im feuer verbrannt

-psy-

japanisch - quer gedacht

denk ich an haiku -
filigrane zeilen
möcht ich gern länger hier verweilen
doch haiku mit nem -e- statt -u-
sagt meinem herzen doch mehr zu

-psy-

 


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Mein Freund der Tod

aufgespiesst auf der lanze des kummers
krümmst du dich im schmerzenden joch
seelenkarg dein qualherz in pein
schwarzblut geronnen in finsterer nacht
kummerschrei aus schaumgequollenem munde
ist tod dir ein lieber bettgenosse

-psy-

under friendly fire

demokratie im irak
na wie schön
im munde ein bittrer geschmack
auf den strassen panzergedröhn

journalistin aus italien gekommen
im irak aus geiselhaft befreit
wird von amerikanern unter feuer genommen
ein held gibt sein leben für die weiblichkeit

der mann stirbt auf blutigem asphalt
vom friendly fire gestreckt
während das echo der schüsse noch nachhallt
wird der tote zum blossen objekt

wie viele müssen noch sterben
um den blutrausch von bush zu stillen
am coltgriff prangen die kerben
wie viele liess er wohl killen...

amerika, bitte erwache
lass dich nicht zum mörder machen
denn furchtbar wird später die rache
und plötzlich seid ihr dann die schwachen

-psy-

 


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Hunderttausend Meilen

Du möchtest nicht mehr schreiben
auch ich soll das nicht tun
doch soll die Freundschaft bleiben
und alles andre ruhn

Nun hast du kundgetan
wie wir in Zukunft sprechen
das heißt, ich ruf dich an
darf keine Grenzen brechen

Doch was in einer Freundschaft
darf man als Freund nicht machen
gerad die Freundschaft gibt dir Kraft
stillt deine Tränen, läßt dich lachen

Mein Leben lang war etwas wichtig
das war die Ehre und mein Wort
auch heute noch find ich das richtig
mein Herz ist da der rechte Ort

Viel lieber laß ich mich vierteilen
als das die Freundschaft ich verrat
ich ginge hunderttausend Meilen
für eine gute Freundschaftstat

-psy-

Vorurteile

montage
keine klage
bin bereit
psychozeit

Freitag
gesichtsschlag
keine zeit
traurigkeit
neue zeit
ist noch weit

-psy-

 


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Gott mit uns

Soldaten unter Helmen schwitzen
die Gesichter sind verschmiert
Streifen schwarzer Farbe quer
und überall Geruch
von saurem Schweiß und Angst im Tuch

Granaten Häuser längsseits schlitzen
die Bombentrichter tief und schwarz
daneben Menschen, die laut schreien
können Tote dies verzeihen?

Stalagmitengleich Schornsteine wie Matrizen
skelettiert Beton und Stahl
verstrahltes Leben nuklear
einst ein Kraftwerk für Atom
dessen Geister Stadt und Wiesen
Menschen töten, die nicht schiessen

Und dazwischen die Soldaten blitzen
Zigaretten im Gesicht
töten, stechen, schiessén, hauen
jede Seite mit Moral
Recht auf jeder Seite
und “uns” Gott sieht in die Weite ...

-psy-

Der Wachtraum

gedanken sie fassen
mich unverhofft an
sie können es nicht lassen
ziehen mich in ihren wahn

wenn ich retro dann versinke
in das denken, rückwärts schaun
packt mich angst, daß ich ertrinke
denk ich vorwärts ohne graun

doch auch hier fehlt perspektive
ich seh nicht den rechten weg
wo bleibt die alternative
die mir grade macht, was schräg

und so träum ich in gedanken
bin mir meilenweit voraus
sehe mich viel liebe tanken
wache auf, der traum ist aus

-psy-

 


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Liebe und Tod

mich ängstigt nicht die fleisch’ge hülle
ihr tod verursacht keine pein
doch ängstigt mich, wenn geistig fülle
schon morgen nicht mehr sollte sein

wenn liebe in den weltlich weiten
wo nur vom mammon mensch verführt
jenseits vom raum und von den zeiten
die liebe das gefühl regiert

es stellt sich hier nur eine frage
ist über fleisches tod hinaus
die liebe nur poetisch sage
vereint sie sich im weltenhaus?

viel lieder sind gesungen
von liebe, tod und ehr
doch glauben alt und jungen
daß ohne lieb die welt nicht wär

so sind der liebe mächt’ge wogen
die brandend ihres weges gehn
den menschen wirklich wohlgewogen
die mit gefühl das herz verstehn

-psy-

Am Strand im Mondenschein

hast du den strand im mond gesehn
er liegt so ruhig silberweiss
ich würde gerne dorthin gehn
kometengleich quert ich ihn leis
ein gleiten unter meinen sohlen
ich fühl den sand - mich wie ein fohlen

lust, die circe packt beim mondesgange
oh sterblich mensch, wie schön das ist
vereint der see und schwanensange
erobert sie dein herz mit list
yohoo - lass sie nicht lange warten
oben lacht der mond uns angejahrten

und stehst du neben ihr am strand
fragst flehentlich die silbern sterne
orion strahlt längs der ausgestreckten hand
ruft lachend dir, hab sie doch gerne
es tut ihr gut, dich nah zu sehen
vereint in liebe und verstehen

es ist für circe heit´re freude
rasend liebend diese nacht
champagnertrunken tanzend beide
oben strahlt der sterne pracht
nie mehr soll etwas schmerzlich stressen
nie wieder will sie angst aufessen
yesterday - das ist vergessen!

cornelia warnke 3.01.2003
(geschrieben wurde dieses gedicht - akrostichon - in einer vollmondnacht, in der ich keinen schlaf fand)

-psy-

 


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Die Reise zum Ich

in der unendlichkeit des raumes
schwebend jenseits
irdischer materie
gebettet auf der woge
transzendentalen seins

nur unvollkommen
das allumfassende begreifend
aber sich willig der masse
strömender energie hingebend

sich unterwerfend
doch sogleich dominierend
das eigene, vom somas
losgelöste bewusstsein erweiternd

sich einfügend in eine hierarchie
non-hierarchischer struktur
non-verbal kommunizierend
im verbund von gleichen
nicht mehr primus inter pares sein

losgelöst von konventionen
menschlicher prägung
imponderabilität mutagenen irrsinns
abstreifend und aufsteigend
gleich dem phönix

um in einem strom
übergeordneten bewusstseins
ich-sein als ganzes zu empfinden

mater, die weibliche zeugung
simplifiziert durch raum und zeit
patriarchische zuweisung
sekundärer bedeutungslosigkeit
festgeschrieben im denken und handeln
konstitutioneller konvention
universale überheblichkeit
männlichen denkens

-psy-

Die Erkenntnis

mitten in der nacht ich fasse es nicht
bin ich aufgewacht
verfasse ein gedicht

sitze am tisch
raufe mir die haare
bin weder fleisch noch fisch
komm wohl doch in die jahre

so sitze ich lange
und such nette worte
nein, nicht die von der stange
und nicht aus der retorte

ich suche den stein
den der weise verloren
dann fiel mir auch was ein
nicht so´n zeugs, unvergoren

und so sitze ich frustig
bis zum frühen morgen
find das garnicht lustig
hab genug der sorgen

doch dann kommt ein blitz
ein kurzes erkennen
es ist wie ein witz
ich gehe jetzt pennen

-psy-

 


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In der Leere liegt auch Hoffnung

lies meine gedanken
bleib im moment bei mir
zerbreche alle schranken
und nimm ein souvenir

mein herz steht frei zum nehmen
ich mag es nicht mehr hörn
du brauchst dich nicht zu schämen
du kannst da nichts zerstörn

die liebe wurde dunkel
mein herz so kalt und schwer
nichts mehr mit sterngefunkel
ich fühlte mich so leer

doch leere heisst auch anfang
man füllt dort hoffnung ein
und wenn er kommt, der andrang
ist man nicht mehr allein

-psy-

Die lange Reise

es ist in mir
eine tiefe ruhe
und während ich spüre
wie das irdische leben
pulsierend im flüssigen rot
meinem leib entströmt
werde ich eins -
eins mit dem universum

ich tauche ein
in das schützende dunkel
mich umarmender endlosigkeit
gehe der ewigkeit entgegen
die mich wärmend umfängt

stille ohne furcht
ein letzter tiefer atemzug
seufzend aus lächelndem mund
gehaucht in eine noch-welt

und im brechenden auge
ein sanftes spiegeln
zurück bleibenden lichtes

-psy-

 


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Ich vermisse Dich

Ich sitz in meinem Zimmer
und starre auf die Wand
die Angst, Dich zu verliern
die raubt mir den Verstand

Ob morgens oder abends
ich denke nur an Dich
das Fehlen Deiner Stimme
empfind ich fürchterlich

Auch würd ich gerne sehen
Dein liebliches Gesicht
die Zeit würd ich verdrehen
damit mein Herz nicht bricht

-psy-

fragen über fragen

machen fragen ohne sinn
einen sinn beim fragen?

liegt das ende einer liebe
schon im anfang?

driften zwei menschen, aufeinander zugehend
bereits auseinander?

ist liebe nur
ein flüchtiger moment?

ist das scheinbar offensichtliche
auch immer die wahrheit?

ist es möglich
dass es mehrere wahrheiten gibt?

bewegt sich nicht in wahrheit auch vorwärts
wer rückwärts fährt?

bedeutet es nicht stillstand
wenn das ziel etwas endgültiges ist?

ist ein weggehender
nicht auch ein ankommender?

ist es möglich, dass gleiche Ansichten
nicht zwingend gleiche einsichten vermitteln?

...?

-psy-

 


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Wann

ich sehe die sonne am himmel
doch meine gedanken sind schwer
die sonne wärmt mensch und erde
doch mein herz ist so leer

ich geh durch die strassen
seh menschen im sonnenschein
sie scheinen so fröhlich
doch ich fühl mich allein

und so lenk ich meine schritte
wieder rückwärts gewandt
lass nach hause mich treiben
red dort mit meiner wand

doch wände sind nur mauern
sie schweigen und starren mich an
und so versink ich in gedanken
in meinem kopf ein fragendes wann

wann seh ich die frau, die ich liebe
wann sprech ich mit ihr ein wort
wann schreibt sie mir ein paar zeilen
oder ist sie wirklich - für immer fort

-psy-

Das Spielerische im Wort

in der ruhe liegt die kraft bücher lesen - leidenschaft

jede zeile in gedanken
prüfst gesondert du auf schranken

wort in spielerischem trieb
ordnet sich zum lyrikschrieb

und am ende dieser zeilen
kannst du ruhig nun verweilen

-psy-

 


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Menschsein

siehst du den himmel
wie er sich verhüllt
bevor er weinend
sein trauriges gesicht zeigt

siehst du den vogel
der einsam seine bahn
über liebe und gewalt
wahrheit und lüge
in schraubendem flug
mit anmut zieht

siehst du den menschen
der voller unrast
weder erde noch himmel
mit augen
oder sinnen wahrnimmt
gefangen in seinen
eigenen regeln

du hast es gesehn
und bist doch auch ein mensch
du hast es verstanden
weil du nicht sklave deiner selbst
in diesem augenblick
des seins sein wolltest

-psy-

Wer braucht schon Demokratie

bist du ein nonkonformist
oder ein stigmatisierter angepasster
im ersten fall wohl mehr idealist
ansonsten ein fall fürs überlebensraster

die wendehälse dieser welt
im politischen geschehen
wenden sich zu gott, dem geld
können hälse rundum drehen

doch die echten idealisten
brauchen weder gott noch geld
dafür schlagen die tumben faschisten
sie mausetot - natürlich bestellt!

danach mit lautem geschrei
und hohlen worten ohne kern
reden sie katastrophen herbei
sagen: "wählt uns! wir haben euch gern!"

wer auf diesen schwachsinn hört
hat bald den führer an der macht
der auf das starke händchen schwört
und mordend über euch nun wacht

demokratie ist dann im dunkeln
die freie rede abgeschafft
nur auf befehl darf man noch schunkeln
dahin der freiheit schaffenskraft

die diktatur des kapitals
verwendet schöne bilder
die werbung zeigt für jeden hals
gleich passend wendeschilder

-psy-

 


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Der freie Fall

oh gott, wie war ich voller hochmut
glaubte, das schicksal bezwungen
sonnte mich in meiner eitelkeit
es geschafft zu haben

oh gott, wie war ich dumm
ignorant wider besseres wissen
und erstickte dabei fast
an meiner eigenen eloquenz

ich war auf dem gipfel
erstürmte den himmel
und fiel fast unbeachtet
durch ein winziges loch
in der dichten wolkendecke

im rasanten flug
der erde entgegen
wo ich aufschlug
und mit offenen augen
einer realität
ins gesicht sehen musste

die meinen hochmut
zur verzweiflung wandelte

-psy-

jeder abschied ist ein tod

jeder abschied ist ein tod
trennung heisst sterben
du stehst auf noch vor dem morgenrot
hörst nicht mein bitten und werben

mit leichtem fuss eilst du in das bad
deine süssen brüste wippen nackt und bloss
ich finde mein leben jetzt schon fad
sie werden mir fehlen - die brüste und dein schoss

die tür zum bad ist längst schon geschlossen
ich höre das plätschern von laufendem nass
noch immer bin ich in dich verschossen
der trennungsschmerz ist ganz schön krass

den kopf vergrab ich in mein weiches kissen
ein schluchzen in meiner kehle mich quält
ich werde dich mehr als nur vermissen
die frage wird laut - was hat uns gefehlt?

wir hatten die liebe und schöne zeiten
wir lasen im auge das stumme wort
durchstreiften gemeinsam noetische weiten
und liebten uns an manch öffentlichem ort

doch alles das ist nun beendet
für mich bedeutet dies das aus
mein glück hat sich leider negativ gewendet von nun an bin ich allein im haus

-psy-

 


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Wer oder was bist du

was bist du
du bist ein ausländer?
in der heutigen zeit gefährlich!
oder bist du ein deutscher -
und ein ausländer -
weil du im ausland bist
also gibt es ausländer
und es gibt auch inländer
inländer sind also ausländer
wenn sie zu ausländischen
inländern gehen
oder bist du nicht nur einfach
ein mensch?
ein mensch, der von a nach b geht
menschen die durch die welt gehen
weltbürger par excellence?

-psy-

Liebesfolter

Ein Seelenfluch die Last der Liebe sie zwängt mich in ein Kerkerloch
und wenn ich nicht darüber schriebe
blieb ich auf ewig in dem Joch

Ich fühle Schmerzen in der Seele
mein Herz ist völlig ausgebrannt
wen schert es schon, dass ich mich quäle
ich lebe im verbrannten Land

Versuche ich, dem zu entrinnen
indem ich mich dem Schlaf hingeb
bin ich im Traume gleich von Sinnen
weil ich auch dort für sie nur leb

Ich wache auf mit heissen Tränen
verspür den Schmerz der Feuersbrunst
möcht mich so gerne an dich lehnen
doch steh ich nicht in deiner Gunst

So wälz ich mich auf meinem Lager
ersticke an der Tränen Flut
wo bleibst du Tod, geliebter Schwager
nimm hin mich, dann wird alles gut

-psy-

 


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Schattenwelt

Dämmerung
dunkler Wald
Schatten im Zwielicht
schleichende Angst
aus Nirgendwo -
Beklemmung

-psy-

großstadtdilemma

das pochen von herzen
gedröhn von motoren
geburt unter schmerzen
in großstadt verloren

in einsamkeit leben
den tag nur beenden
sich selbst etwas geben
sich briefe auch senden

ein grossteil der leute
die großstädtisch wohnen
die leben im heute
man könnte sie klonen

sie ähneln sich alle
die einsam im dunkeln
sind in ihrer falle
wo sterne nicht funkeln

und klopft dann das glück
an ihre wohnungstüren
ziehen sie sich tiefer zurück
um sich nur nicht zu rühren

so vergeht die zeit
es schwinden die jahre
die frau wird breit
dem mann fehlen die haare

dann gibt es diesen tag
sie werden von uns gerissen
es geht auf einen schlag
und niemand wird sie vermissen

-psy-

 


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Freunde

wie kann mensch unterscheiden
zwischen freund und freund
den einen kann ich besser leiden
der andere mein feind?

da gibt es die absolut echten
die in jeder situation
an deiner seite selbstlos fechten
ohne aussicht auf lohn

dann gibt es noch eine andere art
die tun, als ob sie dich lieben
sie geben sich meist sehr apart
doch bei problemen bist du abgeschrieben

statt als freund an deiner seite zu stehen
verlassen sie das sinkende schiff
verschwinden, ohne sich umzudrehen
denn freundschaft ist für sie kein begriff

-psy-

Ein seltsamer Morgen

lachender vogel
der brechende ast
brennendes feuer
die heimstatt erfasst

krause gedanken
der morgen ist kühl
noch singt der vogel
und übt sich im spiel

im halbdunkel ruhe
die ruhe vorm sturm
es raschelt im dickicht
gefressen der wurm

der vogel, der lockend
mit süssem gesang
den wurm erweckte
zwitschert nun seinen dank

da sitze ich einsam
am riesigen tisch
ich schreibe die zeilen
nicht fleisch und nicht fisch

-psy-

 


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Hilflos

chaos, nebelhafte leere im kopf
knöcherne hände
die schmerzvoll anonym
mein bebendes herz umklammern

sprachlos - die unfähigkeit
mich verbal zu artikulieren
kakophonisches geplätscher
nichtssagenden wortbreis

von small-talk-lächelnden wesen meine sensiblen ohren
in langen konzentrischen wellen
nutzlos umbrandend
ich im zentrum stehend - hilflos

-psy-

Das Geländer*

ich bin gefangen im sein
will aber mit euch leben
euch aus den fesseln befrei´n
ein gemeinsames streben

geländer nicht nur zum schein
sein halt gibt psychische ruh
über tiefes felsgestein
den zum schutze nutzt auch du

reissenden wolf mit hungrigem blick
fluss - fahrt abwärts ohne wiederkehr
euch brächte er nie mehr zurück
aber das geländer hilft euch da sehr

nicht für immer als hilfe gemacht
als rettung nur in letzter not
krücke(n), die nietzsche sich ausgedacht
dienen dir nicht bis hin zum tod

-psy-

 


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Berliner Flair

dunkle züge rollen durch die helle nacht
berlin, berlin - ist aufgewacht
dunkle züge im lichtermeer
wo fahren sie hin, wo kamen sie her

ein einsamer gast im u-bahnabteil
rutscht hin und her auf seinem hinterteil
zum dritten mal schon fährt er diese strecke
schaut auf seine füsse und an die decke

weiss nicht, wann er nun springen soll
denn immer ist das abteil um ihn voll
so schaut er nun grimmig und voller wut
das aber tut - seiner psyche gut

in all seiner wut ist kein platz mehr zum sterben
statt dessen quält er beim fluchen die verben
berlin, berlin - du bist nun wach
ein teil deiner bürger ist sehr schwach

da sind die adretten und angepassten
ein jeder von denen lebt in einem kasten
das schlimme bei diesem ganzen getue
sie reden von recht - und meinen grabesruhe

denn wer nicht wie sie im kasten lebt
ist sehr verdächtig und anders gewebt
doch glücklicherweise sind so nicht alle
nicht jeder tappt in die bürgerfalle

ein freier kopf und der rücken bleibt grade
doch leider nicht alle und das ist schade
berlin ist das mekka der pseudoproleten
die gehn nicht malochen - ham aber moneten

berlin, berlin - diese überstadt
die arme und reiche in massen hat
sie liebt alle menschen gleichermassen
pulsierendes leben auf breiten strassen

am wasserklops ist grad ein gedränge
da hebt ein typ sich aus der menge
im halbnackten outfit, so wie ein mops
turnt er artistisch am wasserklops

und während die menge ekstastisch klatscht
der typ grazil durch das wasser latscht
dann kommt die polente mit blaulicht und horn
fragt, was der kerl im wasser verlorn

und ausserdem - so wird ihm beschieden
verstiesse sein outfit gegen den frieden
das happening wird nun vollens zur posse
der nacktmann polentens weggenosse

berlin, berlin - das ist dein leben
wer wird dem nackten nun kleider geben
da geht ein raunen durch die menge
ein rempeln, schubsen und gedränge

der nackte registriert sogleich das chaos
ein kurzer ruck - schon flitzt er los
man sieht die polente verwundert gucken
ein blick hinterher - dann ein achselzucken

das ist berlin, hier lernt man es kennen
sieht keine polente dem typen nachrennen
berliner schnauze und noch mehr gefühl das ist er - der berliner stil

-psy-

Am Strand im Mondschein

hast du den strand im mond gesehn
er liegt so ruhig silberweiss
ich würde gerne dorthin gehn
kometengleich quert ich ihn leis
ein gleiten unter meinen sohlen
ich fühl den sand - mich wie ein fohlen

lust, die circe packt beim mondesgange
oh sterblich mensch, wie schön das ist
vereint der see und schwanensange
erobert sie dein herz mit list
yohoo - lass sie nicht lange warten
oben lacht der mond uns angejahrten

und stehst du neben ihr am strand
fragst flehentlich die silbern sterne
orion strahlt längs der ausgestreckten hand
ruft lachend dir, hab sie doch gerne
es tut ihr gut, dich nah zu sehen
vereint in liebe und verstehen

es ist für circe heit´re freude
rasend liebend diese nacht
champagnertrunken tanzend beide
oben strahlt der sterne pracht
nie mehr soll etwas schmerzlich stressen
nie wieder will sie angst aufessen
yesterday - das ist vergessen!

cornelia warnke 3.01.2003
(geschrieben wurde dieses gedicht in einer vollmondnacht, in der ich keinen schlaf fand. ich musste die ganze zeit an meine freundin denken, die fast 7oo kilometer von mir weg wohnt und da habe ich dieses akrostichon verfasst.)

-psy-

 


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in another time

der weltenreigen traumentrückt
im sein liegt auch ein sinn
zerzaust der logik bestes stück
im über-ich geht’s hin

um jederzeit im bild zu sein
sinnfindend neue form
da braucht es mehr als nur den schein
lethal spornt an enorm

rasch im mentalen tiefenrausch
oh wunder - welche farben
welch changing in dem farbentausch
retour geht’s ohne narben

es weitet sich zum regenbogen
hinauf zum horizont
tief unten ist die welt verlogen
ohnmachtsgefühl macht gegenfront

nun schwebst du leicht im überraum
am himmel zwischen sternen
nie willst verlieren du den traum
in all-zentrierten fernen

suchst dich in heller energie
umflutet geist und sinne
erfindest und zerstörst dein chi
entgleitend schwebst du hinne

solar erleuchtet seelenrein
es kreist die weltspirale
wo möchtest du am liebsten sein
euphorisch im finale

berühr mit deinem geist aktiv
antagonistische gefühle
bewußtseinsspaltend fällst du tief
erkennst primäre ziele

young supremater thanatos
bestimmt die zeit nach animus das ist des dramas lieblingsschluß
ein a und o im todeskuß

cornelia warnke 19.03.2003

CED = ( C )eterum censeo ( E )x tempore ( D )e mortuis nil nisi bene
Im übrigen meine ich - unvorbereitet - über Tote soll man nur Gutes sagen
(Akrostichon zum Nachdenken aber nicht nachmachen)

-psy-

Gott mit uns

Soldaten unter Helmen schwitzen
die Gesichter sind verschmiert
Streifen schwarzer Farbe quer
und überall Geruch
von saurem Schweiss und Angst im Tuch

Granaten Häuser längsseits schlitzen
die Bombentrichter tief und schwarz
daneben Menschen, die laut schreien
können Tote dies verzeihen?

Stalagmitengleich Schornsteine wie Matrizen
skelettiert Beton und Stahl
verstrahltes Leben nuklear
einst ein Kraftwerk für Atom
dessen Geister Stadt und Wiesen
Menschen töten, die nicht schiessen

Und dazwischen die Soldaten blitzen
Zigaretten im Gesicht
töten, stechen, schiessén, hauen
jede Seite mit Moral
Recht auf jeder Seite
und “uns” Gott sieht in die Weite ...

-psy-

 


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das puzzle des lebens

lebe das leben
dabei dein wohl im auge behaltend
wissend, du kannst denkend hören
und sehen die zukunft in teilen
dabei die ahnung in dir
uns gehören nur quanten davon
die in dieser welt
einer von zweifeln geplagten
säkularen multiplen dimension
welt in welt sich bewegen

immer wieder
auf der wir
mit unseren zweifeln und auf der suche
ein gemeinsames
ein uns verbindendes chi zu finden
lieblinge der götter
sein wollen ...

-psy-

Gott - Allah Allah - Gott?

für christen und moslems
gibts nur den einen
für die christen läßt gott
für die moslems allah
die sonne scheinen

doch beide beten gemeinsam
zu einem gott
in verschiedenen zungen
sind von allah dem gott
gleichermaßen durchdrungen

ich wage mich nun ganz leise zu fragen
und bitte nehmt es nicht zu schwer
was liegt euch denn so auf dem magen
daß gott vielleicht auch allah wär?

-psy-

 


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