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Eine ereignisreiche Nacht

 

An unserem Tisch im Dolphin geht es hoch her - Ayse, Fatima, Emine und ich amüsieren uns köstlich. Das Dolphin, eine Nachtbar unter vielen im Regata, einem riesigen Gebäudekomplex in Istanbul. Gestern war ein Fernsehteam von Kiral-TV da und hatte Aufnahmen von Eray gemacht.

Eray - halb Mann halb Frau - mit einer Wahnsinnsstimme, vielleicht ein wenig vergleichbar mit Bülant Erzoy. Da sitzen wir und trinken perlenden Sekt, vor uns auf dem Tisch ein riesiges Obstarrangement auf vier Etagen. Gedämpftes Licht und von den Tischen wehen Gesprächsfetzen und das Lachen fröhlicher Menschen herüber.

Auch wir sind ausgelassen und geniessen die letzten Tage von Ayses Freiheit. Wird sie doch in dieser Woche noch heiraten. Vor dem eigentlichen Hennatag, vergleichbar mit unserem Polterabend, haben wir vier beschlossen, noch einmal richtig schön auszugehen.

Ayse, eine rassige 22jährige stolze Türkin, die schon auf einigen Wettbewerben Tanzturniere gewann - Fatima, ihre Schwester, die mit einem schwerreichen Araber aus Dubai verheiratet ist und in fast jeder grösseren Stadt des Orients über eine Villa oder zumindest ein Appartment verfügt, mit einer göttlichen Figur und ebenmäßigen weichen Gesichtszügen. Emine, meine Freundin aus Deutschland, die mit ihren 33 Jahren appetitlich und wahnsinnig sexy aussieht, die viele selbst in der Türkei für eine Russin halten mit ihren blonden Haaren und als Glucke und älteste ich...

Emine fordert mich zum Tanzen auf und beide geben wir unsere Körper den einschmeichelnden Rhythmen transorientalischer Musik hin. Vergessen das um uns herum und auch vergessen das Morgen. Eng umschlungen tanzen wir so selbstvergessen und uns fallen lassend in einen anderen Kosmos. Emines Haare kitzeln ein wenig an meiner Nase, aber ich bewege meinen Kopf nicht und atme den Duft ihrer sinnlichen Fraulichkeit.

Plötzlich ein Ruck -

Emine ist nicht mehr in meinen Armen -

Ich öffne die Augen und sehe genau in zwei feurige schwarze Kirschaugen, die mich lächelnd und doch fordernd ansehen.

Ohne ein Wort zu sagen nimmt sie mich in ihre Arme und tanzt mit mir einfach los - meine Augen mit den ihren die ganze Zeit fixierend.

Auf Emines Protest kommt aus ihrem Mund ein lakonisches "sikkter lan" - ein Wort, welches in der Türkei lediglich Frauen gebrauchen und das etwa soviel heisst, wie "verpiss dich".

Ist es der vorher reichlich getrunkene Sekt oder sind es ihre Augen oder ist es ihre ganze Ausstrahlung, dass ich keine Anstalten mache, mich von ihr zu lösen, geschweige denn ihrer Worte wegen protestiere....

Mit halbgeschlossenen Augen kann ich dennoch sehen, wie ein leicht triumphierendes Lächeln ihre Mundwinkel umspielt.

Sie preßt mich enger an sich und ich kann die Hitze ihres Körpers auf meiner Haut spüren.

"Benim Canim - seni cok seviyorum" -

flüstert sie mir mit leiser verheißungsvoller Stimme ins Ohr.

Dabei streichelt sie meine Wange und ihre Hand gleitet langsam über meinen Hals und bleibt schließlich auf meiner Brust liegen, wo sie kaum merkliche Bewegungen mit den Fingern macht, die in mir explosionsartige Gefühle auslösen. Ich schnappe nach Luft, gleich einer Ertrinkenden und versuche, hier auf dieser Tanzfläche mein Gesicht zu wahren.

Sie beobachtet mich dabei lächelnd und verstärkt sanft ihre Bewegungen des Körpers und ihrer Hand. Mir wird fast schwindlig - und obwohl ich mir der Ungeheuerlichkeit dieser ganzen Sache bewußt bin, unternehme ich nichts dagegen und lasse mich treiben wie ein Blatt im Wind.

Unbemerkt von mir ist Emine zwischenzeitlich an den Tisch zurückgekehrt.

Meine Freundinnen beobachten mich, aber ich registriere es nicht oder will es nicht registrieren - ich bin wie in einem Rausch befangen. Unser gemeinsamer Tanz scheint endlos zu sein und nie aufhören zu wollen....

"Canim gel, benim araba orada...." -

ich nicke nur mit dem Kopf ohne etwas sagen zu können und sie führt mich von der Tanzfläche weg nach draussen.

Ein Stück weiter parkt ihr Wagen, ein ganz normaler viertüriger Dogan.

Sie öffnet mir die Beifahrertür und ehe ich noch irgendetwas tun oder sagen kann, sitze ich bereits, von ihren zarten und doch fordernden Händen geleitet.

Wir fahren eine ganze Weile quer durch Istanbul, werden zweimal von Militärkontrollen angehalten und nach Vorzeigen meines Reisepasses sofort weiter gelassen.

All dieses Geschehen nehme ich nur am Rande wahr.

Es ist, als wäre ich verzaubert, bin teilweise real da, aber irgendwie gefangen in einer anderen Welt.

Endlich halten wir vor einem modernen Duplohaus, am Rande der Stadt Istanbul in einer Siedlung, die Angehörige der so genannten Mittelschicht beherbergt.

Als sie das Gartentor aufschließt und wir in den Vorgarten eintreten, gehen automatisch einige Sensorgesteuerte Lichter an, die uns den Weg zum Haus weisen.

Zwischenzeitlich weiß ich sogar ihren Namen - Melahat...

Ich lasse ihn über die Zunge rollen Me....la....hat....

Mich an der Hand haltend zieht sie mich ins Haus und wir stehen in so einer Art Patio, erinnert mich ein wenig an spanische Häuser auf Teneriffa.

Doch sie zieht mich weiter, bevor ich mich in Ruhe umsehen kann.

Vorbei an einigen verschlossenen Türen, um dann vor einer stehen zu bleiben.

Wir betreten den Raum, der mich sofort in seinen Bann zieht -

Ein Raum, üppig ausgestattet und erinnernd an Märchen aus "Tausend und einer Nacht".

Da stört es auch nicht, dass das Kaminfeuer in Wahrheit ein elektrisch imitiertes ist.

Bereits beim Betreten des Hauses hatte ich ganz nebenbei meine High-Heels mit einer Hand abgestreift und lief an der Hand Melahats folgsam weiter.

Unter meinen Füssen spüre ich dicke Teppiche, die geradezu darauf warten, auf ihnen zu spielen.

Melahat bedeutet mir zu warten, sie lasse erst ein Bad ein - während ihrer Worte bedient sie eine Stereoanlage, die mich sogleich mit dem wehmütigen Gesang Askin Nur Yengi´s "Kara Cicegim" überflutet.

Ich stehe mitten im Raum, habe meine Augen geschlossen und wiege mich im Rhythmus des Liedes. Zwei Hände berühren mich an meinen Hüften und ein nackter Körper schmiegt sich an mich - nackt und nass - durch den dünnen Stoff meines Abendkleides deutlich spürbar.

Ein leises Pusten an meinem Hals und ich spüre, wie meine kleinen Härchen sich aufstellen, gleich einer elektrostatischen Aufladung.

Es mögen nur Sekunden vergangen sein, für mich eine Ewigkeit, in der ich fallend von IHR gehalten wurde...

Halb in Trance bemerke ich nur noch am Rande, dass sie mir mit geschickten Händen mein Abendkleid auszieht - an bestimmten Stellen mit ihren Fingern verweilend, auf der Tastatur vollendeter Verführung spielend.

Als sie meinen BH öffnet, gehen ihre Hände, über meine Haut streichelnd, langsam nach vorn und umfassen meine Brüste.

Mit leicht massierenden Bewegungen nimmt sie mir fast den Atem.

Ab und an berührt sie dabei meine Brustwarzen und massiert sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger.

Ich fange an leise zu stöhnen, was ihr ein glockenhelles Lachen entlockt.

"Hayde gel" -

sie zieht mich mit sich und plötzlich stehen wir in ihrem Badezimmer, welches geradezu gigantische Ausmaße hat.

Inmitten des Raumes ein ca. 2,50 m x 2,50 großer Whirlpool, dessen zischende Düsen nur unvollkommen von den aus unsichtbaren Lautsprechern kommenden musikalischen Tönen verdeckt werden.

Einem riesigen Schlagsahnehügel gleicht türmt sich eine filigrane Wolke duftenden Badeschaums in die Höhe.

Ehe ich mich versehe, befinde ich mich im Pool und Melahat ist neben mir, mich dabei eng an sich pressend.

Das erste mal ihren nackten Körper richtig betrachtend, folgen meine Augen bewundernd ihren weiblichen Kurven.

Ihre prachtvollen Brüste, die fest und appetitlich, ihre Hüften, ihre langen schlanken Beine, die jetzt im Schaum stehend, scheinbar im Nirgendwo enden.

Ich sehe Ihre Scham, die frei jeglichen Haars ist und mein Blick wandert hoch und trifft - wieder - auf ihre Augen, die mich so faszinieren.

Schweigend hat sie zur Kenntnis genommen, wie ich ihren Körper betrachte und nur ein mildes Lächeln zuckt verhalten um ihre Mundwinkel. Mit einer jähen Bewegung streckt sie ihre Hand, im Flug etwas Schaum aufnehmend und stupst es mir auf die Nase -

ich schaue sie nur an und auf einmal brechen wir beide in Lachen aus -

es scheint, als sei ein Bann gebrochen.

Ich verschwende keinen Gedanken an morgen oder an das, was sein könnte oder an Konsequenzen.

Ich gebe mich ihr hin und während wir gegenseitig mit unseren Zungen unsere Münder erforschen, berühre ich ihre Brüste und streichle ihren Körper.

Sie tut ein gleiches mit mir und wir beide sinken in den weißen Berg aus Badeschaum und Phantasie.

Ich stehe in Flammen

- nicht mehr fähig, meine Gefühle zu kontrollieren -

bedecke ich ihr Gesicht mit kleinen Küssen und fahre liebkosend mit meiner Zunge leicht in ihr Ohr, verweile ein wenig, um an ihrem Hals abwärts mit Küssen und Züngeln schließlich ihre Brust zu erreichen.

Diese herrliche Brust, deren Knospen sich vorwitzig-frech mir entgegenstrecken und mich anzulachen scheinen.

Meine Lippen umfassen saugend ihre Brustwarze und ich umspiele mit meiner Zunge ihren Vorhof.

Ich spüre ihre aufkommende überschäumende Geilheit und ihre sich in mein Rückenfleisch grabenden spitzen Fingernägel. Sie bereiten mir Schmerz und doch Lust

- ich werde immer erregter -

und meine Lippen wandern weiter, verweilen an ihrem Bauchnabel und küssen, bereits halb unter Wasser, diese erogene Zone. Sie bäumt sich und umfaßt mit beiden Händen meinen Kopf, ihn nun selbst dirigierend.

Ich erreiche ihren Venushügel, massiere ihn leicht mit meinem Handballen und, ihren immer stärker werdenden konvulsivischen Bewegungen folgend, streicht meine Zunge leicht über ihre zuckenden und sich mir bereitwillig entgegenstreckenden Schamlippen.

Ich küsse sie und meine Zunge gleitet einem Flammenspeer gleich in ihr Inneres

- sie und mich gleichermaßend verbrennend -

- und keines normalen Gedankens fähig -

zu versinken in der orgasmischen Lust unendlicher Leidenschaft...

Wir beide verschmelzen zu einer Neunundsechzig und können uns lange Zeit nicht lösen - nur das schwere Atmen und unsere kleinen spitzen Liebesschreie durchdringen Zeit und Raum....

Meine Gedanken werden klarer -

Melahat sitzt bereits auf den bequem geformten Sitzen des Whirlpools und ist gerade dabei, sich eine Zigarette anzuzünden.

"Istiyorsun?"

- zu dieser Zeit rauche ich noch - und kann, da immer noch nicht meiner Stimme mächtig, lediglich mit meinem Kopf nicken.

Tief inhaliere ich den würzigen Rauch der "Iki Bin", einer relativ leichten Zigarette halb europäischen, halb orientalischen Einschlags. Meine Gedanken sind wirr und laufen im Kreis herum. Erst langsam werde ich mir meiner Situation bewußt.

Währenddessen beobachtet mich Melahat von der Seite und scheint sich im Stillen zu amüsieren.

"Problem var?"

- ich schaue sie an, ihre Augen fangen mich ein und ich schüttele meinen Kopf -

"Yok!"

- nein ich habe keine Probleme.

Ich habe auch keine Probleme, solange ich nicht meinen Freundinnen erkläre, warum ich sang- und klanglos mit dieser Frau verschwunden bin.

Ich hänge in meinen Gedanken, als mich ihre Stimme in die Wirklichkeit zurückholt -

"Tamam - ben yorgun, evinde istiyorsun?"

- tjaaa ich schaue sie an und nicke. Sie lächelt und steigt aus dem nun-gar-nicht-mehr-schaumbad.

Hayde - sabuk, sabuk...

Ich ziehe mich eilends an und gemeinsam gehen wir zu ihrem Wagen.

Unterwegs zu meiner Wohnung löst sie von ihrem Hals eine goldene Kette, an der sich ein mavi-güs befindet.

Es handelt sich um ein blaues Auge, daß den oder die Trägerin vor allem Bösen beschützen soll.

Sie stoppt kurz und legt mir die Kette eigenhändig um, mich gleichsam umfassend und meine Lippen mit den ihren berührend.

Ich sage ihre meine Adresse und Minuten später halten wir vor meiner Wohnung

- ich möchte etwas sagen, aber sie legt einen Finger auf meinen Mund, schaut mich lächelnd an und schüttelt langsam ihren Kopf - jetzt nicht reden...

Unser Abschied ist kurz aber heftig -

ich gehe in meine Wohnung und habe sie seither nie wieder gesehen...

~unbekannt~ - oder nicht? ;-)


 

 


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