Startseite Psychologie Mentalmagie Segeln Witzseiten Gedichte Story Technisches

 


 

Sandkastenrocker

Schon von weitem höre ich das laute Lachen und Geschrei vom „unheiligen Dreigespann“ namens Martina, Christine und Angelika. Die drei sind die absoluten Topfavoriten, was Lärm angeht.

Manchmal frage ich mich, wie es möglich ist, dass drei so kleine Mädchen so viel Krach machen können. Während meiner Überlegungen, die mir in Sekundenschnelle durch den Kopf gehen, habe ich mich bereits auf Sichtweite dem Spielplatz, auf dem sich auch noch eine Menge anderer Kinder aufhalten, genähert.

Ich kann erkennen, wie die drei Mädchen im Sandkasten spielen und sich unter lautem Gejohle gegenseitig mit Sand bewerfen. Eine lustige Rasselbande, die im wahrsten Sinne des Wortes den Schalk im Nacken hat.

Ihre Mütter sehe ich nahebei gemeinsam auf einer Bank sitzen und ein Schwätzchen halten. Ab und zu während ihrer mit Händen und Füssen geführten Unterhaltung werfen sie einen prüfenden Blick auf ihre Sprösslinge, die ihrerseits den Müttern keinen Blick schenken.

Ich stehe nun an der Bank bei den drei Müttern, die hoch- und mich erfreut anschauen.

„Hallo, setz Dich doch zu uns. Wir reden grad über Agate, die aus dem Nebenhaus von Dir, Du weisst doch, diese kleine blasse Frau mit den strähnigen Haaren.“

Ich muss grinsen.

„Ja, ich weiss und was ist mit der?“

Die drei sehen sich an, dann wie auf Kommando prusten sie los und wollen sich ausschütten vor Lachen.

„Na hast Du das denn nicht gehört? Die ist doch mit dem Hausmeister erwischt worden, als die beiden im Keller grad dabei waren. Sie soll wohl gejuchzt haben wie ein ganzes Orchester, deshalb ist einer der Mieter darauf aufmerksam geworden und hat noch ein paar andere Mieter zur Verstärkung mit in den Keller genommen. Die dachten doch, da wird jemand vergewaltigt.“

Wieder wollen sich die drei Frauen ausschütten vor Lachen. So langsam verstehe ich. Natürlich kenne ich Agate – nicht besonders gut, aber eben so, wie man sich kennt, wenn man in der gleichen Strasse und sozusagen nebeneinander wohnt.

Nun erfahre ich also hier den neuesten Klatsch – na prima. Ich muss innerlich grinsen.

Derweil backen die Mädchen mit ihren Plastikformen die verschiedensten Kuchen aus Sand. Sie imitieren dann das Essen des Kuchens und zum Schluss bewerfen sie sich mit dem Sand, was dazu führt, dass sie wieder laut kreischend im Sandkasten umher rennen und sich gegenseitig die Formen auf den Kopf schlagen, was allerdings nicht sehr doll sein kann, weil sie dabei lachen.

Die Mütter haben meinen Blick gesehen und schauen ebenfalls zum Sandkasten.

„Unsere Dreikäsehochs sind ja heute sehr friedlich.“,

sagt eine der Mütter. Es ist die Mutter von Angelika, einem Mädchen, welches bekannt für sein loses Mundwerk ist. Die drei Mütter lachen und betrachten liebevoll und wohlgefällig ihre spielenden Töchter.

Angelika blickt herüber. Sie hat wohl mitgehört, was ihre Mama gesagt hat. Sie tuschelt mit ihren Freundinnen, die Angelika zuerst nur mit grossen Augen ansehen, aber dann in ein lauten Juchzen ausbrechen. Christine, die die grösste von den dreien ist, klatscht vor Freude in die Hände und ruft immer nur ganz laut:

„Au ja – Au ja!“

„Du Mami......?“

Angelikas Mutter sieht ihre Tochter fragend an. Das in die Länge Ziehen ihres Kosenamens „Mami“ bedeutet bei Angelika meist nichts Gutes. Die Mutter denkt bei sich, dass ihre Tochter wohl wieder irgendeinen Streich auf Lager haben wird.

Was ist denn, Angi?“

„Wie oft habe ich Dir schon gesagt, dass ich nicht Angi heisse, sondern Angelika!“,

empört sich die Kleine und sieht ihre Mutter strafend an. Diese lächelt und sagt friedfertig:

„Du hast ja recht, entschuldige bitte, aber das ist eben Gewohnheit.“

Angelika, noch immer leicht schmollend tut nun kund, dass Erwachsene immer ne Entschuldigung hätten, wenn sie was falsch gemacht haben. Dann holt sie noch einmal tief Luft und sagt:

Also Mami, ich wollte Dir nur sagen, dass wir drei gar keine so kleinen „Dreikäsehochs“ sind. Immerhin sind wir übereinander gestellt ganze drei Meter sechzig hoch. Also ich finde, das ist ne ganze Menge, findest Du das etwa nicht, Mami?“

Sie steht nun vor ihrer Mutter, die Hände wie eine Waschfrau in die Hüften gestützt, lacht dabei spitzbübisch und sieht ihre Mutter herausfordernd an.

„Ohoooooo...“

Angelikas Mutter schüttet sich fast aus vor Lachen. Ihre Tochter, die Teils grinsend, Teils ernsthaft blickend, vor ihnen steht und tut, als wäre sie schon sonst wie gross. Die beiden anderen Mütter sehen auf Mutter und Tochter und beginnen nun ebenfalls lauthals zu lachen. Ich lasse mich von der Fröhlichkeit anstecken und bald darauf ist unser gemeinsames Lachen weithin zu hören.

Ein gerade im Vorbeigehen begriffenes älteres Ehepaar bleibt verwundert stehen, betrachte die Szene und wird ebenfalls von unserer Fröhlichkeit angesteckt. Ich muss dabei daran denken, wie einfach es im Grunde ist, Menschen glücklich zu machen.

Der ältere Herr, ein Mann von recht kleinem Wuchs, aber ansonsten sehr distinguiert aussehend, richtet das Wort an uns:

„Ich habe mitgehört, was die Kleine gesagt hat, sie ist ganz schön anspruchsvoll für ihr Alter. Aber sie scheint auch sehr pfiffig zu sein.“

Ich sehe, wie sich die Schultern von Angelikas Mutter für einen Moment straffen und muss wieder innerlich grinsen. Das Lob hat sich die Mutter natürlich aufs Brot geschmiert und mit Behagen verschlungen. Derweil schaut die zierliche Frau neben ihrem Mann stehend, diesen an und lächelt leicht, wobei sie ziemlich durchgeistigt wirkt. Ihr Mann, der seinen Kopf, immer noch lachend, etwas schief hält, was mich an einen Raben erinnert, der seine Umgebung mustert, mustert nun mit seinen klugen Augen die drei Mädchen, schaut dann auf die Mütter und fragt:

„Wie gross ist denn jede Einzelne von den Dreien?“

Angelikas Mutter antwortet zuerst.

„Meine Tochter ist fünf Zentimeter kleiner als Martina.“,

dabei sieht sie ihre Tochter zärtlich an.

Christines Mutter reckt sich im Sitzen und verkündet dann ganz stolz, dass ihre Tochter immerhin ganze elf Zentimeter grösser als Martina sei, was Martinas Mutter dazu verleitet, mit spitzer Zunge zu sagen, dass man aufpassen müsse, dass Christine nicht zu gross werde, da sie sonst aus der Dachrinne Wasser trinken könne, was Christines Mutter wiederum empört blicken lässt und die anderen zu einem erneuten Heiterkeitsausbruch animiert.

Dann jedoch schauen sich alle drei Mütter an und lachen befreiend los. Das ältere Ehepaar steht daneben, sieht sich das Szenario an und tuschelt miteinander. Dann plötzlich fangen sie zu strahlen an und nicken sich verstehend gegenseitig zu.

Weisst Du denn nun, wie gross jedes der drei Mädchen ist? Es ist ganz einfach – Du musst ein wenig überlegen!

Wenn Du die Lösung weisst, kannst du auf den folgenden Link gehen und Deine Lösung mit der meinen vergleichen.

Wenn Du überhaupt nicht damit zurecht kommst, kannst du ebenfalls über den Link die Lösung aufrufen.

Und nun viel Spass!

-psy-

(c.w.)

Lösung

Wer nicht mit diesem Link zum Ziel kommt, kann die Lösung bei mir per PN erfragen.

Viel Spass beim Lesen und Raten

-psychedelica-

 

 


nach oben


 

 

Story