Was muss in Deutschland energietechnisch geschehen?

Zuerst einmal stelle ich fest - nachdem ich bei Google gesucht und gefunden habe - dass wir ein überaltertes Stromnetz haben, um nicht zu sagen, es ist marode!

Überlandleitungen gefallen keinem Bürger - weder dem Förster, noch dem Bauern und auch nicht dem Städter.

Wohin wir aber auch blicken in der Natur - überall stehen diese Riesenmasten, die Hochspannungsleitungen führen, mit denen man in Millisekunden einen Menschen verbrutzeln kann.

Nachteile dieser Riesenkonstruktionen: windanfällig (müssen bei Sturm besondere Spannseile haben), verschandeln die Umwelt, produzieren unkontrollierte Magnetemissionen, sind bei Leitungslängen über 100 km nicht mehr effizient genug - dadurch, dass in den Überlandleitungen Drehstrom fliesst, geht jede Menge Energie beim Transport verloren. Längere Wege, da sich die Freilandleitungen der Umgebung anpassen müssen (Täler, Höhen, Umgehungen, ect). Die Verlustleistung einer Freilandleitung beträgt in der Regel etwa 14% (das wären 14% mehr Strom, der beim Kunden ankommt, wenn die Leitungen optimal verlegt werden!).

Früher gab es schon im Vorfeld Proteste seitens der Stromanbieter, wenn sie auf Erdleitungen angesprochen wurden. Es hiess da, das sei viel zu teuer, da allein die Leitungen bis zu 10 mal mehr kosten wüden.

Zwischenzeitlich hat sich das selbst bei Erdleitungen mit Drehstrom relativiert. Ausserdem würden die Kosten durch den Mehrstrom, der jetzt anfallen würde, mehr als gedeckt.

Die Erdleitungen würden bei Gleichstrom nur halb so dick sein, wie bei Drehstrom - bei gleicher Stromstärke und Durchfluss! Um Gleichstrom auf die Reise schicken zu können, muss allerdings zuerst der produzierte Drehstrom in einem so genannten "Wechselrichter" gleichgeschaltet werden. Dann kann der Strom ohne nenneswerte Verluste tausende von Kilometern transportiert werden.

Dies ist gerade aus heutiger Sicht ein nahezu unumgänglicher Schritt, wenn wir an Solaranlagen, Offshore-Windparks mitten in der Nordsee oder Gezeitenkraftwerke denken. Hier müssen sehr lange Strecken überbrückt werden, ehe der Strom beim Kunden ankommt.

Wenn ich es recht verstanden habe, würde auch der Zwangs-Korridor entfallen, unter dem das Drehstromkabel liegt. Gleichstromkabel brauchen den nicht und somit kann ein derartiges Kabel getrost quer durch ein Roggenfeld gehen, ohne dass jemand bemerkt, dass dort überhaupt etwas ist - ein Seekabel sieht man schliesslich auch nicht ;-)

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ein Erdkabel, welches Gleichstrom transportiert, die Zukunft ist. Die Einsparungen an Verlustenergie dürften in einem Bereich liegen - der auf das gesamte deutsche Stromnetz bezogen - Atomstrom liegt in Deutschland bei etwa 20% - die kompletten AtomKraftwerke ersetzen könnte.

Schauen wir uns dann noch unsere Stromexporte an, stellen wir erstaunt fest, dass ohne Not SOFORT alle AKW´s abgeschaltet werden könnten. Die Betreiber der AKW´s würden auf regenerative und alternative Energie umsteigen und der Normalbürger würde nicht einmal bemerken, dass sich in seinem Stromhaushalt irgend etwas verändert hat.

Was jetzt noch zu tun wäre: Die Abschaltung aller Kohlekraftwerke!!!

cornelia warnke 17.03.2011

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