Tipps
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Die grossen Strassen der Weltumsegler sind die Passatzonen. Die Temperatur  ist sehr angenehm und ihr habt das schönste Wetter dort. Die normalen Windstärken liegen bei vier bis fünf. Der Vorteil auf den grossen Ozeanen ist, die Winde dort sind ziemlich stetig. Da gibt es z.B. die "brüllenden Vierziger", das sind die Westwinde. Dann gibt es noch die Tradewinds, auch Passat- oder Handelswinde genannt. Wollt ihr abseits des grossen Touristenstroms kleinere Inseln besuchen, empfiehlt sich die Inselgruppe der Tuamotus, die allein aus siebzig Inseln besteht. Die Fidschi-Inseln bestehen aus insgesamt siebenhundert Inseln, während die Solomons 300 Inseln umfassen.

Beim Besuch dieser Inselgruppen umgeht ihr ausserdem die Gebiete zwischen den Passatzonen (Doldrums) und den Passat- und Westwindzonen (Rossbreiten). Hier kann es euch nämlich sehr wohl passieren, dass ihr manchmal tage- oder sogar wochenlang ohne Wind dahindümpelt. Die einzige Möglichkeit ist dann, unter Motor weiterzufahren.

Es ist eben wichtig, sich auch mit dem Windsystem unserer Erde einigermassen vertraut zu machen, wenn man vorhat, die Ozeane dieser Welt zu besegeln.

Lebensmittel
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Auf einem langen Segeltörn müssen wir unserer Verpflegung mehr Aufmerksamkeit zollen, als beispielsweise bei nem Weekend-Trip.

Angesagt ist auf alle Fälle ein Schnellkochtopf. Dann solltet ihr zusehen, möglichst viele Büchsen mit Fertiggerichten zu bunkern.

Kommen wir zu Obst und anderen Sachen, die sich nicht unbegrenzt lange halten.

Äpfel: sie halten sich Monate, wenn du sie in Seidenpapier einwickelst und in Steigen einlagig verwahrst.

Zitronen: halten ebenso lange, wenn du sie in Alufolie wickelst und so lagerst, dass keine Druckstellen entstehen.

Kohl: kannst du länger als vier Wochen an Bord halten, wenn du ab und zu die äusseren faulen Blätter abmachst. Noch länger hält er sich, wenn du in den Strunk ein Loch bohrst und alle Tage etwas Wasser reingiesst.

Eier: frische Eier halten sich ein paar Wochen. Willst du eine mehrmonatige Ozeanreise machen und auf Eier nicht verzichten, kaufst du Eier direkt beim Bauern. Sie dürfen nicht älter als einen Tag sein. Es gibt nun zwei Möglichkeiten der Konservierung: a) eine Minute lang in kochendes Wasser legen; b) mit Vaseline einstreichen. So präpariert, halten sie über mehrere Monate. Bei der Lagerung mit der breiten Seite nach oben packen. Nicht !!! in Zeitungspapier einwickeln oder in Sägemehl lagern, da sie dann den Geruch annehmen. Willst du wissen, ob ein Ei noch frisch genug ist, lege es in einen topf mit Wasser. Wenn das Ei oben schwimmt, wirf es weg - es ist dann nämlich schlecht.

Grundnahrungsmittel sollte man immer mit der Checkliste kontrollieren. Nichts ist wahrscheinlich unterwegs frustrierender, als wenn kein Pfeffer oder kein Fett an Bord sind.
 
 


 

Wasser
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Wasser bedeutet Leben. Viele Seefahrer vergangener Zeiten starben, umringt von Wasser an Wassermangel. Salzwasser ist nicht trinkbar - also müssen wir darauf achten, genug Trinkwasser mit uns zu führen. Dabei solltest du vor dem Befüllen des Wassertanks kontrollieren, ob der Tank auch sauber ist. Bevor du dann anfängst, Wasser zu bunkern, solltest du die Wasserqualität prüfen. Könnte ja sein, nachher auf See stellst du fest, das Wasser schmeckt und riecht wie ein benutzter Swimmingpool.

Mach es dir zur Angewohnheit, den Tank sofort aufzufüllen, wenn an deinem Liegeplatz Trinkwasser zur Verfügung steht. Vielleicht gibts beim nächsten mal Probleme und dann hast du Probleme - nämlich Durst. Und du weisst ja, Durst ist schlimmer als Heimweh ;-)

Ausserdem solltest du mehre Reservekanister mit dir führen. Achte aber darauf, dass du dir dunkle Kanister anschaffst. Die hellen dürfen nicht der Sonne ausgesetzt werden, da sich dann die in jedem Wasser enthaltenen Keime sehr schnell vermehren.

Um das Wasser keim- und algenfrei zu halten, bietet sich ein Desinfektionsmittel an - z.B. Mikropur.

Was aber tun, wenn der Tank leer ist, in den Kanistern kein Tropfen Wasser mehr? Auch hier gibt es eine Möglichkeit, zu überleben. Meines Wissens ist die hier von mir vorgestellte Methode das erste mal in der Wüste praktiziert worden. Bei der Gewinnung des Wassers machen wir uns die Temperaturunterschiede von Tag und Nacht zunutze. Das Boot sollte dabei relativ ruhig liegen. Wir spannen eine Persenning an ihren vier Seiten an vorher dafür geplanten Befestigungspunkten. Die Persenning wird in der Mitte beschwert, so dass sie nach unten durchhängt und unter genau diesem Punkt stellen wir ein Gefäss auf. Das wasser setzt sich als Tau an der Persenning ab und läuft nach unten in das Gefäss - Selbst die Aussenseite sammelt Wasser im Mittelpunkt der Plane. Für zwei Personen sollte das so gesammelte Wasser reichen, um nicht zu verdursten.

Es gibt noch eine zweite Möglichkeit, die in der Türkei praktiziert wird, um warmes Wasser ohne eigene Energie einzusetzen zu erhalten.

Aus einem lebensmittelneutralen Kunststoff wird ein Sack geschweisst, der schwarz ist - er besitzt oben eine öffnung mit einem relativ dicken Schlauch der in ein Gefäss geführt werden kann. Der Sack wird mit Seewasser gefüllt und der prallen Sonne ausgesetzt. Das verdampfende Wasser steigt durch den Schlauch, kühlt ab und fliesst in den Behälter als reines Trinkwasser.
 
 

Checklisten
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Kombüse und Pantry


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- Prüfe auf Charterschiffen, ob genügend Töpfe, Geschirr und Besteck vorhanden ist. Reicht die Grösse der Töpfe für die Crew aus?

- Sorg dafür, dass ausreichend Brennstof für den Kocher an Bord ist. In manchen Orten gibt es Probleme, Petroleum und Spiritus zu bekommen, oder die Gasflaschen füllen zu lassen.

- Für den Notfall pack einige Schachteln Zündhölzer in eine luftdicht verschlossene Tupperware.

Schaff genügend Vorrat an Plastikdosen verschiedener Grösse, Folien und Plastiktüten an. Dadurch erleichterst du dir deine Vorratshaltung.

- vergiss nicht, genügend Küchenpapier mitzunehmen - das erleichtert dir die Arbeit in der Pantry ungemein. Ausserdem kannst du es notfalls als Taschentuch oder Toilettenpapier benutzen und auch bei Wartungsarbeiten am Motor leistet es gute Dienste.

- Einige zusätzliche Küchengeräte erleichtern dir das Bordleben: Thermoskannen, Rührquirl, Schnittfix, Messbecher, Toaster, Grill, Plastikkanister für Wein.

- Wenn du noch keinen hast, schaff dir unbedingt für die grosse Fahrt einen oder zwei Schnellkochtöpfe an. Der Vorteil eines Schnellkochtopfs an Bord liegt auf der Hand.

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Versicherungen
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Bordapotheke
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Werkzeug + Ersatzteile
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Schwedisches System
(Plan für Wach- und Essenszeiten der Crew)
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Checkliste Charterschiff
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Muster-Chartervertrag
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Sturm
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